Die Verantwortung gegenüber dem Leben
Am vergangenen Sonntag erlebte die Dachwiger Kirche St. Petri eine besondere Messe, umrahmt von einer besonderen Musik: Zur Hubertusmesse gab es keine Orgelklänge, sondern die Jagdhornbläser aus Walschleben schufen eine unvergleichliche Atmosphäre mit teils elegischen, teils forschen, immer sehr warmen, vollen Klängen.
Unter den Besuchern der Messe waren auch Jäger, schließlich ist die Legende um den Heiligen Hubertus eine von der Jagd, vor allem aber vom Respekt gegenüber den Geschöpfen geprägte.
Belegt ist: 655 wurde Hubertus in Toulouse geboren, 727 verstorben. 708 wurde er Bischof von Maastricht, später von Lüttich.
Die Legende besagt: Hubertus war begütert, verheiratet, ging der Jagd nach – er war ein glücklicher Mensch. Seine Frau war schanger und Hubertus stellt sich vor wie er seinem Sohn das Reiten beibringt und mit ihm zur Jagd geht. Doch die Frau stirbt bei der Geburt, ebenso das Kind. In seiner Verzweiflung und Wut reitet Hubertus im Galopp in den Wald. Dort begegnet er einem kapitalen Hirsch, den er erlegen will. Er hetzt dem Tier nach, als er ihm nah ist, sieht er im Geweih des Hirsches ein Kreuz. Er hält inne, lässt den Hirsch laufen. Später wurde er Mönch und Bischof. Ein Statement gegen Machtmissbrauch.
Die Legende illustrierte Pfarrer Olaf Meyer in seiner Predigt und verwies auf die Verantwortung der Menschen gegenüber dem Leben, der Schöpfung. Der feierliche Rahmen der alljährlich stattfindenden Hubertusmesse erlaubte Besinnung auf das, was das Leben ausmacht – die Legitimität des menschlichen Handelns.
Die Messe war eingebettet in ein kleines Fest, bei dem für das leibliche Wohl bestens gesorgt war und das Gelegenheit zu Gesprächen bot.
Autor: B. Köhler, Fotos: B. Köhler